Nicht jede Zecke ist mit dem FSME-Virus infiziert. Man kann aber nicht erkennen, ob eine Zecke infiziert ist oder nicht. Häufig von Zecken befallen worden zu sein, heißt nicht, gegen die Erkrankung immun zu sein. Für einen wirksamen Schutz vor FSME gibt es eine Impfung. Diese ist jedoch nur vorbeugend und keine „Impfung danach“; der Impfschutz sollte daher rechtzeitig aufgebaut werden.1
Bei einer Impfung (z. B. FSME-Impfung) werden dem Körper abgeschwächte bzw. abgetötete Erreger oder auch nur Bestandteile von Krankheitserregern verabreicht. Unserem Immunsystem wird so eine Infektion vorgetäuscht und es reagiert mit der Bildung von Antikörpern, welche vor Erkrankungen schützen. Bei einem erneuten Kontakt (diesmal mit dem „echten“ Krankheitserreger) können die Antikörper sofort reagieren und die Erkrankung kann schon im Vorfeld verhindert werden.2
Dank der FSME-Impfung gibt es in den letzten Jahren deutlich weniger Erkrankungen als vor Einführung der Impfung. Den Menschen sind daher die Folgen einer Infektion mit dem FSME-Virus oft nicht mehr ausreichend bewusst. Eine FSME-Erkrankung kann aber schwer verlaufen und auch bleibende Schäden hinterlassen. Um gegen die Viren gewappnet zu sein, muss man zunächst einen „Basisschutz“ im Körper aufbauen. D.h. man bekommt drei Impfungen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes:3
Generell wird die FSME-Impfung laut dem Österreichischen Impfplan des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen.
1. Teilimpfung:
Am besten noch in der kalten Jahreszeit, damit man
bereits geschützt ist, wenn die Zeckenaktivität beginnt.
2. Teilimpfung:
1 bis 3 Monate nach der 1. Teilimpfung,
bevorzugt auch in der kalten Jahreszeit
3. Teilimpfung:
5 bzw. 9 bis 12 Monate (je nach verwendetem Impfstoff)
nach der 2. Teilimpfung
Die erste Auffrischungsimpfung ist nach drei Jahren nötig.
Ab dann wird die FSME-Impfung bis zum 60. Geburtstag
alle fünf Jahre aufgefrischt.
Danach wieder alle drei Jahre, da auch das Immunsystem
des Menschen altert. 4
Die Impfung gegen FSME ist im Allgemeinen gut verträglich. Wie bei allen Impfungen kann es auch nach einer FSME-Impfung zu vorübergehenden lokalen Reaktionen (z.B. Schmerzen, Rötung und Schwellung im Bereich der Einstichstelle) kommen. Auch Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Übelkeit, Krankheitsgefühl oder erhöhte Temperatur können auftreten. Diese Reaktionen sind ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem auf die Impfung reagiert und einen wirksamen Schutz aufbaut.
Bezüglich Wirkung und möglicher unerwünschter Nebenwirkungen geben Ihr Arzt/Ihre Ärztin oder auch ein Apotheker/eine Apothekerin gerne genaue Auskunft. Die Impfung kann grundsätzlich während des ganzen Jahres verabreicht werden.
Wenn die Zecken aktiv werden und Sie noch nicht geimpft sind, wird der Aufbau eines raschen Impfschutzes empfohlen. Hierfür gibt es je nach verwendetem Impfstoff verkürzte Impfschemen – fragen Sie hierfür Ihren Arzt/Ihre Ärztin.4,5
Generell ist damit zu rechnen, dass mit zunehmendem Alter (individuell ab etwa 50–60 Jahren) bei Impfungen der Impferfolg und damit das Ausmaß und die Dauer des Impfschutzes abnehmen. Dies gilt vor allem für Erstimpfungen. Auffrischungsimpfungen können dadurch nach einem kürzeren Intervall notwendig sein. Auch die Anfälligkeit des Menschen für Krankheitserreger nimmt mit dem
Alter zu.6
Wurden die empfohlenen Impfintervalle nicht eingehalten, besteht möglicherweise kein ausreichender Impfschutz. ! Nicht jeder Zeckenstich bedeutet jedoch gleich eine FSME-Erkrankung. Sollten Sie noch nie eine FSME-Impfung erhalten oder Ihre letzte Auffrischungsimpfung versäumt haben, muss Ihr Arzt/Ihre Ärztin über das weitere Vorgehen entscheiden.4