Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und/oder des Rückenmarks führen kann.1
Ist die Erkrankung einmal ausgebrochen, gibt es keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit.
Es können nur die Symptome gelindert werden.1
Die Dauer vom Zeckenstich bis zum Ausbrechen der Erkrankung (Inkubationszeit) schwankt zwischen wenigen Tagen und einem Monat. Die Krankheit verläuft typischerweise in zwei Phasen: in der ersten Phase treten grippeartige Symptone auf wie Fieber, Kopfweh und Gliederschmerzen. Bei ca. einem Drittel der Infizierten kommt es nach einem symptomfreien Intervall von etwa einer Woche zur zweiten Phase, in der die Krankheit auf das zentrale Nervensystem übergreift. 1
Je nach Beteiligung der einzelnen Hirn- und Nervenanteile können prinzipiell drei Erkrankungsformen unterschieden werden:
1. Hirnhautentzündung (Meningitis)
2. zusätzliche Beteiligung des Gehirns (Enzephalitis)
3. zusätzliche Beteiligung des Rückenmarks (Myelitis)
Je nach Schwere der Erkrankung kommt es zu entsprechenden Symptomen: starke Kopfschmerzen, hohes Fieber bis über 40 Grad, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit und/oder Bewusstseinsstörungen. Es kann auch zu Lähmungserscheinungen, Gangstörungen, Krampfanfällen und/oder Atmungsstörungen kommen. Obwohl sich schwere Krankheitserscheinungen in den meisten Fällen innerhalb von 1 - 3 Wochen zurückbilden, kann die Rekonvaleszenz sehr lange dauern – lange Spitalsaufenthalte, eingeschränkte Arbeitsfähigkeit und eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität sind oft die Folge (auch post-enzephalitisches Syndrom genannt). Auch bei einem leichteren Krankheitsverlauf kann es z. B. zu Persönlichkeitsveränderungen und/oder Konzentrationsschwäche kommen. 2
Aus diesem Grund finden Sie nachstehend eine Verbreitungskarte, die mehr Aufschluss über die Verbreitung von Zecken gibt.
Österreich gehört zu den am stärksten von FSME betroffenen Gebieten Europas.
In allen Bundesländern kommen mit FSME-Viren belastete Zecken vor und es werden jährlich Krankheitsfälle aus allen Bundesländern gemeldet. Somit gilt ganz Österreich als sogenanntes „Endemiegebiet“, d.h. prinzipiell besteht fast überall ein potentielles Infektionsrisiko. Ein Risiko besteht unter Umständen auch in bisher FSME-freien Gebieten, da FSME-Verbreitungsgebiete sich stetig verändern.
Während Kärnten und die Steiermark die höchsten Inzidenzen aufwiesen, haben mittlerweile Oberösterreich und Tirol jährlich eine der höchsten FSME-Fallzahlen. Vorarlberg, das über viele Jahre sehr wenige FSME-Fälle verzeichnete, meldet mittlerweile mehrere Erkrankungsfälle jährlich.
Auch ist nicht auszuschließen, dass in Gebieten, in denen bisher keine Erkrankungen nachgewiesen wurden, eine FSME-Virusinfektion auftreten kann.
Kartengrundlage: Freytag & Berndt; nach Angaben des Departments für Virologie der Universität Wien, des Hygiene-Institutes der Universität Graz und des Hygiene-Institutes der Universität Innsbruck. (Stand: Jänner 2022) 3