Die Borreliose ist neben FSME in Österreich die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung. Sie wird von Bakterien – so genannten Borrelien – ausgelöst. Die Erreger leben im Darm der Zecke und daher dauert es eine Weile (vermutlich einige Stunden), bis die Borrelien nach einem Stich in das Blut des Wirtes gelangen. Je schneller also die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass eine Übertragung stattfindet und es zu einer Erkrankung kommt.
Die Erkrankung wird in zwei Stadien eingeteilt, wobei nicht alle Stadien bei allen Patient*innen auftreten und atypische Verlaufsformen häufig zu beobachten sind. 1
Im Frühstadium sind nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen bis zu drei Wochen grippale Symptome vorherrschend, wie z.B. Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen, die bei vielen anderen Erkrankungen auch vorkommen. Das macht es schwierig, eine Borreliose zu erkennen. Der einzige Hinweis ist ein kreisrunder Ausschlag um die Einstichstelle, der sich täglich vergrößert (die sog. „Wanderröte“). Diese Rötung kann auch ohne Behandlung verschwinden, die Infektion jedoch weiter voranschreiten. Leider zeigt sich dieser Ausschlag nur bei ca. 70-80 % der Betroffenen, d.h. man kann auch ohne diesen Hinweis mit Borrelien infiziert sein. 2
Im Spätstadium kommt es Wochen bis Monate nach der Infektion zu einem Befall der großen Gelenke, des Bewegungsapparates und seltener auch des Herzens. Besondere Bedeutung hat auch der Befall des zentralen Nervensystems mit verschiedensten, schwer zu diagnostizierenden Krankheitsbildern.
Die Erkrankung lässt sich mit Antibiotika wirksam behandeln und heilt bei rechtzeitiger Therapie meist ohne Folgen aus. Einen vorbeugenden Impfstoff dagegen gibt es bisher noch nicht. Die „Zeckenimpfung“ schützt nur vor FSME, aber nicht vor Borreliose! 3